TEXTE


ÜBERSICHT DER TEXTE AUS DEN KATALOGPUBLIKATIONEN



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DER RAUM IST EINE AUF DEM BODEN SITZENDE FLACHE KISTE …

Hans Joachim Manske
Katalogtext zur Ausstellung „Baustücke“ in der Architekturgalerie Aedes/Berlin 1998

Die Skulpturen von Achim Manz besitzen in ihrer Gesamtform und in ihren Details eine strenge architektonische Sprache. Sie stehen auf Gestellen aus Metall, die sich in ihrer Gestaltung an den Umrissen der Skulpturenböden orientieren. Trotz ihrer Aufsockelung sind die Werke nicht als Modelle für eine reale oder utopische Architektur konzipiert worden. Sie sind plastische Konstruktionen, die auf die Imagination von Raum, Bewegung und Zeit jenseits funktionaler Bezüge zielen. Die handwerklich präzise Verarbeitung der Werkstoffe verstärkt die kühle und distanzierende Wirkung, die von den Decken und Wänden mit ihren glatt eingeschnittenen Öffnungen ausgeht. An den Oberflächen zeigen sich Spuren der Verschalung oder eine malerische Patina, die von durchsickerndem Wasser verursacht werden kann. …

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HÜTTEN

Ute Meta Bauer
Katalogtext zur Ausstellung „Baustücke“ in der Architekturgalerie Aedes/Berlin 1998

Bei Streifzügen, die Achim Manz im Spätsommer aus Anlaß seiner Einladung zum «Hamburg Projekt 1989» durch die Hamburger Innenstadt unternahm, traf er im Bereich der Stadthausbrücke, in einem nicht direkt zugänglichen Teil unter der Brücke über das Bleichenfleet, auf Obdachlose. Das «Hamburg Projekt 1989» war ein großangelegtes internationales Projekt, initiiert durch das Referat «Kunst im öffentlichen Raum» der Hamburger Kulturbehörde, das sich über den gesamten innerstädtischen Raum Hamburgs erstreckte. Die KünstlerInnen sollten dabei selbst Ort und Zusammenhang ihrer Intervention bestimmen. Die Gegend um die Stadthausbrücke in Richtung Hafen bot 1989 ein merkwürdiges Szenario: ein unbebautes Stück Innenstadt, nur wenige hundert Meter von der noblen Einkaufsgegend Hamburgs, dem Neuen Wall, entfernt, eine etwas vernachlässigte Grünfläche …

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DISKRETE WÄCHTER IN STILLEN WINKELN

Sabine Maria Schmidt
Katalogtext zur Ausstellung „Baustücke“ in der Architekturgalerie Aedes/Berlin 1998

Diskrete Wächter in stillen Winkeln
Die auf dem Berghügel von Los Angeles liegende, zentrale Überwachungsstation bildet den Hauptschauplatz in Wim Wenders letztem Film «Am Ende der Gewalt». Von ihr aus werden Tag und Nacht alle Winkel der Stadt mit einem perfekt ausgeklügelten Videosystem überwacht. Gewalttaten sollen vermieden, Übergriffe im Keim erstickt werden; eine utopische Vision, die weit näher an eine gegenwärtige Situation heranreicht als cineastisches Storytelling erwarten läßt. Nicht Orwells Szenario des «Big Brother is watching you», sondern die (insbesondere in der Erdbebenstadt Los Angeles) ansteigende, schwelende Paranoia vor permanent drohenden Gewaltausbrüchen stehen Pate für den Versuch einer perfektionierten, technisierten Total-Prävention von Gewalt.

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VERMESSUNG IN EINE ANDERE WIRKLICHKEIT

Doris von Drathen
Katalogtext zur Ausstellung „Traumpaar“ des Oldenburger Kunstvereins 1999

Vermessung in eine anderen Wirklichkeit
„Bauen und sich selbst erbauen gehören zusammen“. 1 – das spiegelt sich in unserem Wortschatz: Wir überwinden Lebensstufen, durchqueren Bewusstseinsräume, entdecken verborgene Seelenwinkel, gehen durch Traumtore, verfolgen Gedankengänge, zeichnen Sternenhäuser, wir haben Gewohnheiten und Geheimnisse, suchen Fundamente, Ecksteine, Konstruktionen und Gerüste für unsere Vorstellungswelt, die sich erst mit Erklärungsschlüsseln öffnet.

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WASSERSTELLEN

Sabine Maria Schmidt
Katalogtext zur Ausstellung „Wandstücke“ in der Architekturgalerie Aedes/Berlin 2002

Wasserstellen
In seiner Arbeit «Bad am Gerhard Marcks-Haus», 2000, greift Joachim Manz mit seinem temporären «öffentlichen Badezimmer» in das Spannungsfeld des Öffentlichen und Intimen mit einer ungewöhnlichen Setzung ein, die von drei Überlegungen ausgehen kann. Wasserstellen sind natur- und kulturhistorisch immer Orte der Gemeinschaft gewesen. Wasser bildet die Grundvoraussetzung allen Lebens und Wachsens. Unzählige kulturelle Erfindungen versuchen, die unbändige Kraft des Wassers zu domestizieren und dessen Verfügbarkeit zu garantieren.

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Drei Anmerkungen zu den neuen Arbeiten

Wulf Herzogenrath
Katalogtext zur Ausstellung „Wandstücke“ in der Architekturgalerie Aedes/Berlin 2002

Die Bewegung
Ein Bildhauer arbeitet wie der Architekt mit Material im Raum, ihrer beider Thema ist die Dreidimensionalität, die Statik, die Erstreckung des Materials im Raum. Beide – der Bildhauer und der Architekt – träumen immer wieder von der vierten Dimension, die zeitliche Wahrnehmung, von der Bewegung. Zum Beispiel inszenierten die Kirchenbaumeister des Barock den durchschreitenden Gläubigen einen weiten Raum zwischen engen Räumen als Erlebnis für den eigenen Bewegungsablauf.

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Modell, Inventar und Position

Thomas Wulffen
Katalogtext zur Ausstellung „Stadtstücke“ in der Architekturgalerie Aedes/Berlin 2006

Modell
Jede architektonische Einheit ist Objekt und Modell zugleich. Unter architektonischer Einheit soll jede Gestaltung gebauten Raums verstanden werden. Die Zuschreibung einer derartigen Gestaltung in der architektonischen Einheit als Objekt ist offensichtlich. Was aber ist in diesem Zusammenhang als Modell zu verstehen? Die architektonische Einheit ist die Antwort auf eine spezifische räumliche Situation. Aber sowohl der Raum als auch die daran ausgerichtete Gestaltung weisen Elemente auf, die das Spezifikum …

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Zimmerspringbrunnen

Florian Matzner
Katalogtext zur Ausstellung „Stadtstücke“ in der Architekturgalerie Aedes/Berlin 2006

Eine merkwürdige Szenerie: In einem leer stehenden Ladenlokal im Münchner Stadtteil Schwabing hat Joachim Manz den Begriff »Zimmerspringbrunnen« wörtlich genommen. Die gesamte Grundfläche des Ladens – circa 30 Quadratmeter – hat der Künstler mit einem Wasserbassin ausfüllen lassen, in dessen hinterem Teil sich eine elegant sprudelnde Wasserfontäne befand, die die Oberfläche des Wassers mit konzentrischen Wellenbewegungen überzog. Nachts änderte sich die Inszenierung: Das großmaschige Rollgitter vor dem – für die Installation herausgenommenen – Schaufenster wurde heruntergelassen, der Innenraum in weiches Licht getaucht, wodurch sich die Wasseroberfläche an den Wänden und an der Decke spiegelte. Gleichzeitig war das Sprudeln des Wassers deutlicher zu hören, da der Autoverkehr auf der Straße nachts abnahm. Die Passanten auf dem Fußgängerweg konnten den Springbrunnen im Vorbeigehen sehen oder sich auf der breiten Fensterbank hinsetzen, …

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Fliehende Wolken

Jutta Mattern
Katalogtext zur Ausstellung „Bauspiele“ im Arp Museum Bahnhof Rolandseck 2012

Langsam bewegen wir uns auf das spätklassizistische Gebäude des Bahnhofs Rolandseck zu, steigen eine der hohen Sandsteintreppen empor und erreichen eine überdachte Terrasse, die von einem gusseisernen Altan umgeben ist. Die gesamte Vorderfront des Baukörpers auf dieser Ebene besteht aus in grünen Holzprofilen gefassten Fenstern und einer Tür, dem ursprünglichen Eingangsbereich des Bahnhofs bis zu seiner Renovierung im Jahre 2000. Beim Eintreten werden wir von überaus klaren Raumstrukturen empfangen, die der vollkommen symmetrischen Außenhülle mit den gespiegelten Außentreppen, den risalitartigen Türmen und dem großzügigen Mittelteil des Baukörpers entsprechen. Ruhe und Ausgewogenheit teilen sich uns mit. …

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